Herzlichen Glückwunsch zur erneuten Auszeichnung. Was bedeutet dieser Erfolg für dich und dein Team?
Vielen Dank.
Vor 10 Jahren hatte ich als erster angestellter Orthopäde des Spitals Männedorf eine Vision. Mein Ziel war es trotz grosser Konkurrenz im Kanton Zürich eine patientennahe, vom Kundenbedürfnis bestimmte, qualitativ hochstehende Orthopädie mit breitem Spektrum aufzubauen.
Diese Auszeichnung scheint mir nun eine schöne Bestätigung der harten Arbeit und des Engagements jedes einzelnen Teammitglieds zu sein. Es ist ein gemeinsamer Erfolg, der zeigt, dass unsere Bemühungen, die Qualität und Patientenfürsorge stetig zu verbessern, Früchte tragen.
Wie kam es zu dieser Auszeichnung?
«Schmunzelt»
Die Auszeichnung kam überraschend. Ich wurde erstmals mit einer Benachrichtigung im Herbst 2022 nach einer unabhängigen Analyse von der Handelszeitung, Statista und PME von den Verfassern informiert. Diese Analyse basiert auf 200 Parameter, unter anderem qualitätsbasierte Parameter, die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten, Zuweisenden sowie Empfehlungen von Fachkolleginnen und Fachkollegen, um nur einige zu nennen.
Die Auszeichnung ist für mich Ausdruck eines langjährigen Prozesses, der auf der tiefen Überzeugung basiert, dass wir unseren Patienteninnen und Patienten den höchstmöglichen Service bieten und dass wir als Team immer besser werden können und wollen. Dafür haben wir konsequent in die Schulung und Weiterbildung unseres Personals, in die neuesten medizinischen Geräte und in die Verbesserung unserer Prozesse und Patientenpfade investiert.
Wie siehst Du die Zukunft der Orthopädie im Spital Männedorf?
Das Ziel ist es weiterhin ein qualitativ hochstehendes und umfassendes Angebot wohnortnah an unsere Patientinnen und Patienten sowie unsere Zuweisende zu bringen.
So haben wir beispielsweise seit dem 01.01.2023 eine Kooperation im Bereich der Wirbelsäule mit dem Balgrist. Wir haben als eines von sechs Spitälern im Kanton Zürich den Leistungsauftrag für die Wirbelsäulenchirurgie und werden dieses Jahr erstmals über 100 Wirbelsäulenoperationen am Spital Männedorf durchführen.
Gibt es aus Deiner Sicht Risiken, um den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen zu können?
«Nachdenklich»
Ich bin als Mediziner seit über 23 Jahren in der Schweiz tätig und kenne das System mittlerweile gut. Mit eher grosser Sorge verfolge ich die gesundheitsökonomische Diskussion der letzten Jahre.
Fachkräftemangel und die dadurch zunehmende, sowieso schon hohe Arbeitsbelastung und der konstant hoch bleibende Kostendruck auf Spitäler stimmt mich für die Zukunft nicht gerade freudig. Aktuell beschäftigt mich vor allem der Fachkräftemangel von technischen Operationspersonal, der uns Operateure zunehmend bis tief in die Nacht operieren lässt.
Zusätzlich kann aufgrund des Mangels an Pflegekräften die Qualität der Betreuung auf der Abteilung leiden. Ich denke, es ist Zeit mehr in Ausbildung und Anzahl der Fachkräfte zu investieren, damit wir auch in 10 Jahren hochwertige und sichere Behandlung und Betreuung zur Verfügung haben.
Was möchtest du den Lesern abschliessend mit auf den Weg geben?
Die Gesundheitsversorgung hat neben gesellschaftlichen und fachlichen Aspekten immer auch persönliche. Wir sehen uns als Komplizen unserer Patientinnen und Patienten auf ihrem Weg zur Genesung und möchten, dass sie sich in unserer Obhut sicher und verstanden fühlen.
Ich danke unseren Patientinnen und Patienten für ihr Vertrauen und dem ganzen Team für ihre Hingabe und unermüdliche Arbeit.
Zum Artikel in der Handelszeitung