Uns erzählt Amanda wie sie darauf gekommen sind, weshalb die Taschenherstellung eine gute Ergänzung zu ihrem Beruf ist und auf was sich ihre Kunden diesen Sommer freuen dürfen.
2020 hast du zusammen mit Paul «Dazurelle» gegründet. Seitdem stellt ihr zusammen Taschen und Hemden her. Wie kam es dazu?
Ursprünglich fing es damit an, dass wir während unserer Vorbereitungszeit auf das Staatsexamen einen weiteren Ausgleich neben dem Lernen gesucht haben. Wir lieben es beide, kreativ zu sein und wollten unsere künstlerische Tätigkeit im Textilbereich weiterentwickeln.
Als wir einen alten Sonnenschirm ausmustern mussten kam uns der Gedanke, dass man diesem robusten Stoff durchaus noch ein zweites Leben schenken könnte. So haben wir uns sogleich an ein Taschenmodell herangewagt; es entstand unser erstes Modell.
Da wir von Freunden und Bekannten auf die Tasche angesprochen wurden und die Anfragen zunahmen, kam es zur Anfertigung der ersten Dazurelle-Taschen, zunächst noch in Eigenproduktion. Um weiterhin die Idee des Upcyclings beizubehalten, traten wir mit verschieden Sonnenschirmproduzenten in Kontakt, um Reststoffe zu erhalten.
Die Produktion übernimmt Noveos. Weshalb habt ihr euch für sie entschieden? Welchen Vorteil siehst du bei der Zusammenarbeit?
Da wir zu Beginn nur eine kleine Anzahl an Taschen und Rucksäcken produzieren lassen konnten, haben wir nach kleineren Nähateliers in der Nähe gesucht. Wir hatten Interesse daran, möglichst regional zu bleiben um den Arbeitsprozess weiterhin mitverfolgen zu können. Zusätzlich bereitet es uns besonders Freude, dass unsere Taschen an Orten gefertigt werden, die grossen Wert auf soziale Aspekte legen.
Paul ist in diesem Zusammenhang auf Noveos aufmerksam geworden. Die Zusammenarbeit hat uns sogleich Freude bereitet! Obwohl wir das Nähen ausgelagert haben, sind wir weiterhin stark im Schaffungsprozess involviert: Wir entwerfen und fertigen die Prototypen, schneiden die Stoffe zu, stellen die Farbkombinationen zusammen und bereiten ein produktionsfertiges Paket für die Nähateliers vor.
In der Zwischenzeit arbeiten wir mit weiteren sozialen Werkstätten zusammen wie beispielsweise Drahtzug in Zürich, die uns bei der Produktion unserer Taschen unterstützen.
Da wir selbst nur bedingt Zeit finden neue Taschen zu designen, zuzuschneiden und die Pakete anzufertigen, haben wir Verständnis dafür, wenn der Nähprozess etwas längere Zeit in Anspruch nimmt. Dafür ist jede Tasche ein kleines Unikat.
Wenn wir schlussendlich sehen, wie gewissenhaft und qualitativ hochwertig die Arbeiten ausgeführt werden, freut uns dies am Ende umso mehr.
Siehst du Parallelen zwischen deiner Tätigkeit für «Dazurelle» und deiner Arbeit als Ärztin?
Natürlich ist es auch in dieser Arbeit von Vorteil strukturiert vorzugehen und ein Zeitmanagement im Kopf zu haben. Es ist uns beiden schon oft aufgefallen, dass wir nach einer Woche Notfalldienst die Zuschneidearbeiten besonders effizient erledigen, da wir strukturierter vorgehen.
Für mich persönlich ist es jedoch eher ein «zur Ruhe kommen» nach der Arbeit. Zudem kann ich neben dem weissen Spitalalltag auch einmal etwas Farbe ins Spiel bringen und meine Fantasie auszureizen. Wer weiss, vielleicht hilft es mir, mit diesen bunten Farben im Kopf auch einmal kreativ an medizinische Probleme heranzutreten.
Euer Hauptaugenmerk liegt auf dem Design und der Produktion von Taschen, ihr bietet aber auch Hemden an. Wie sieht die Zukunft aus? Wollt ihr noch andere Produkte lancieren?
Der Sinn hinter dem bunten Label «Dazurelle» ist es Lebensfreude zu verbreiten. Nicht umsonst haben wir unserer Marke auch diesen Namen verliehen, der Leichtigkeit, Eleganz und die Farben Südfrankreichs vermitteln soll.
Paul hat während des Studiums durch seinen engen Bezug zu Ghana im Zwischen- und Wahlstudienjahr und die Freude zu bunten Hemden bereits ein kleines Label namens «Daccra» gegründet. Aktuell bieten wir diese Hemden im Rahmen einer kleinen Kollaboration auf unserer Website an.
Momentan arbeiten wir an weiteren Produkten, die wir gerne in unsere Palette aufnehmen möchten: Kerzenständer, Badetücher und Postkarten sind in der Entwicklung.
Auf was können sich eure Kunden in der Sommersaison 2022 freuen?
Es bleibt weiterhin bunt bei «Dazurelle»! Es erwarten Euch - neben unseren Klassikern - drei neue Taschenmodelle: Eine wird besonders im Sommerurlab viel Freude bereiten. Wir haben aber auch für diejenigen, die hier bleiben müssen tolle neue Taschen dabei, um die Abende in und um Zürich farbenfroh ausklingen zu lassen.
Wenn man besonders aufmerksam ist, kann man an mir jeweils unsere neuen Prototypen erspähen…