Unscheinbar hängt ein Stück Hightech an der Decke – seit kurzem in jedem Patientenzimmer auf der akutgeriatrischen Station, wo ältere Menschen gepflegt und umsorgt werden. Man könnte es mit einem Rauchmelder verwechseln. Es kann aber viel mehr und entlastet die Pflege dieser Station enorm. Der Melder ist mit Sensoren ausgerüstet, die feinste Bewegungen registrieren können – je nachdem wie sensitiv er eingestellt ist. Manche Patienten sollten immer auf dem Rücken liegen bleiben, andere sollten nicht aufsitzen und viele dürfen nicht ohne Hilfe aufstehen. Das System erkennt Bewegungsabläufe und kann eine Benachrichtigung an die zuständige Pflegefachperson senden, damit diese persönlich ins Zimmer gehen und nach der Patientin oder dem Patienten sehen kann. «Es ist besonders in der Nacht, wenn Pflegefachpersonen für mehr Patienten als tagsüber verantwortlich sind sehr unangenehm, nie zu wissen, ob gerade jemand hinter den verschlossenen Türen Hilfe benötigt. Gerade ältere Menschen übernehmen sich manchmal oder vergessen die Klingel zu bedienen, wenn sie Hilfe benötigen», so Claudia Engler, Stationsleiterin der Akutgeriatrie. «Dieses System ist eine enorme Erleichterung bei unserer Arbeit und bietet den Patientinnen und Patienten viel Sicherheit, ohne dass ihre Privatsphäre gestört wird.»
Ohne das System müsste bei gewissen Patientinnen und Patienten Tag und Nacht eine Sitzwache am Bett anwesend sein, um sicherzustellen, dass sie keine Bewegungen machen, die ungünstig sein könnten. Diese neue Technologie unterstützt die Pflegenden ungemein und bietet Patientinnen und Patienten maximale Privatsphäre.
Innovation aus der Schweiz
Entwickelt wurde das System von Qumea, einem Schweizer Start-up aus Solothurn. Im Kanton Zürich ist das Spital Männedorf eines der ersten, das auf diese Hightech-Unterstützung zurückgreift. Das Team der Akutgeriatrie in Männedorf hat mit eigenen Erfahrungen massgeblich bei der Produkteoptimierung mitwirken können. Die erfolgreiche Einführung in Männedorf und die rundum grosse Zufriedenheit mit dieser Technologie hat dazu beigetragen, dass weitere, grössere Spitäler das Produkt ebenfalls testen und einführen. «Ich möchte es nicht mehr hergeben und auch unsere Patientinnen und Patienten spüren, dass wir so immer dort präsent sein können, wo es uns gerade braucht», schwärmt Claudia Engler.