Über diese Krankheit
Um was es geht
Häufige Auslöser eines Delirs sind akute Erkrankungen wie zum Beispiel eine Blasen- oder Lungenentzündung oder eine Operation. Manchmal sind es auch Schmerzen oder ein Harnverhalt. Aber auch Risikofaktoren wie hohes Alter, bestimmte Medikamente und Hirnerkrankungen wie Demenz, Morbus Parkinson oder ein durchgemachter Schlaganfall begünstigen das Auftreten eines Delirs.
Arten
Was genau im Hirn passiert ist noch immer nicht geklärt. Es scheint, dass durch die oben erwähnten Auslöser und Risikofaktoren der Hirnstoffwechsel gestört wird und verschiedene Substanzen (wie Dopamin, Serotonin) durcheinander geraten. Die durchschnittliche Dauer eines Delirs beträgt zwei Wochen. Manchmal geht es aber auch mehrere Monate, bis es vollständig abgeklungen ist und bei bis zu einem Drittel der Betroffenen bleibt eine Einschränkung der Hirnleistung zurück.
Symptome und Folgen
Menschen mit Delir sind teils sehr unruhig und haben oft Halluzinationen. Sie wissen nicht immer, wo sie sind und was passiert ist. Sie sind verwirrt und das macht ihnen Angst. Manchmal überwiegt aber auch eine starke Lethargie und sie schlafen viel. Die Folgen sind ein komplizierter Heilungsverlauf beispielsweise nach einer Operation sowie ein deutlich erhöhter Betreuungsbedarf. Dies wirkt sich insbesondere ungünstig auf den Erhalt der Selbständigkeit aus.
Was wir für Sie tun
Untersuchung und Diagnose
Das Pflegepersonal im Spital führt regelmässige Screenings durch. Liegt ein Delir vor, werden interprofessionelle Abklärungen ergriffen. Dazu gehören beispielsweise das Überprüfen der Medikamente, eine Kontrolle von bestimmten Laborwerten und die Suche nach anderen Auslösern und Risikofaktoren. Auch eine radiologische Bildgebung des Hirns kann nötig sein. Der Einbezug der Angehörigen in die Abklärung, aber auch die Behandlung sind äussert wichtig.
Behandlung
Die Behandlung des Delirs besteht vor allem aus der Therapie des Auslösers (z.B. der Infektion) und dem Vermeiden von zusätzlichen Unruhe-Verstärkern wie Infusionen. Unter dem Begriff der «milieu-therapeutischen Massnahmen» wird eine Vielzahl von pflegerischen Interventionen wie Reorientierung, für ruhige Atmosphäre oder den Erhalt des Tag-Nacht-Rhythmus sorgen zusammengefasst. Es gibt keine ursächliche medikamentöse Behandlung des akuten Verwirrtheitszustands. Daher werden Medikamente nur vorübergehend zur Beruhigung und Leidensminderung eingesetzt, wenn andere Massnahmen nicht genügen.