Über diese Krankheit
Um was es geht
Lungenkarzinome entstehen durch fehlerhafte Zellen im Lungengewebe, die im Laufe des Lebens durch genetische Veränderungen, chronische Entzündungen und Immunprozesse entstehen. Auch für die Verbreitung der Erkrankung im Körper ist die Immunkontrolle entscheidend. Für die bestmögliche Therapie und eine bessere Prognose ist es wichtig, neben der exakten Ausdehnung der Erkrankung die besonderen Eigenschaften jedes Tumors am Gewebe zu untersuchen.
Arten
Es werden nicht-kleinzellige und kleinzellige Lungenkarzinome unterschieden. Bei den nicht-kleinzelligen gibt es Adeno- und Plattenepithel-Karzinome und weitere seltenere Untertypen. Die über 20 bisher bekannten und durch molekulare Merkmale der Zellen definierten Untertypen unterscheiden sich bezüglich biologischem Verhalten und Aggressivität. Neue Typen werden laufend definiert. Gegen viele Merkmale gibt es zielgerichtete Therapien. Immunmarker des Krebses spielen bei der Kontrolle und Verbreitung der Erkrankung im Körper eine Rolle und bestimmen die Therapieauswahl.
Symptome und Folgen
Manchmal wird die Krankheit ohne Symptome erkannt, wenn aus anderen Gründen ein Röntgenbild der Lunge erfolgt. Screeningprogramme mit CT für Risikopersonen sind in Entwicklung. Wichtige Warnsignale sind ein neu auftretender anhaltender Husten oder ein veränderter chronisch bekannter «Raucherhusten». Luftnot, Blut im Auswurf, Heiserkeit, Schluckstörungen und Schmerzen treten oft erst bei weiterer Ausbreitung auf. Ableger (Metastasen) in Lymphknoten, Knochen, Leber, Hirn oder dem anderen Lungenflügel können dort Symptome machen.
Was wir für Sie tun
Untersuchung und Diagnose
Nach Verdacht im Röntgenbild erfolgt eine Computertomographie (CT). Bei Bestätigung kann die weitere Ausdehnung im PET-CT erfasst werden sowie bei neurologischen Symptomen durch ein Hirn-MRI. Die Gewebeentnahme erfolgt je nach Lage des Herdes durch eine Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie), bei der auch Proben aus den Lymphknoten neben den Atemwegen genommen werden, oder durch eine CT-gesteuerte Punktion. Eine Lungenfunktionsprüfung, allenfalls unter Belastung (Spiroergometrie), zeigt vor einer Operation oder Bestrahlung die Atemfunktionsreserven an.
Behandlung
Am Tumorboard wird besprochen, ob und wie eine Operation erfolgen kann. Zur Heilung ist oft zusätzlich eine zeitlich begrenzte Chemotherapie nötig. Liegt ein Befall der Lymphknoten im Brustkorb vor, kann statt OP eine Radiotherapie mit gleichzeitiger Chemotherapie erfolgen, gefolgt von einer Immuntherapie zur besseren Tumorkontrolle. Bei Streuung auf Organe erfolgt eine Therapie mit Medikamenten, die aus Chemo- oder Immuntherapie oder zielgerichteten Substanzen gegen die bekannten molekularen Merkmale des Tumors bestehen. Schmerzhafte Knochenmetastasen oder Hirnmetastasen werden bestrahlt.