Über diese Krankheit
Um was es geht
Stuhlinkontinenz ist entgegen der landläufigen Meinung relativ häufig und betrifft vermehrt Frauen. Die Abdichtfunktion des Afters wird durch ein Zusammenspiel verschiedener anatomischer und funktioneller Eigenschaften ermöglicht. Mit dem Alter nimmt sie durch die Verminderung der Muskelmasse ab. So können Schädigungen der Schliessmuskulatur als Folge des Geburtsvorganges über Jahrzehnte unbemerkt bleiben und erst im Alter zum Vorschein kommen.
Arten
Neben der altersbedingten Stuhlinkontinenz kann die Erkrankung auch infolge einer Operation am After auftreten. Auch beim äusseren Mastdarmvorfall führt ein kontinuierliches Überdehnen der Schliessmuskulatur zu zunehmenden Problemen mit der Kontinenz. Nicht zuletzt können auch grosse Polypen und afternahe Tumoren zu einer Einschränkung der Abdichtfunktion führen.
Symptome und Folgen
Regelmässiger ungewollter Stuhlverlust führt zu einer sozialen Isolierung und beherrscht meist den Alltag der Betroffenen. Leidtragende verlassen das Haus nur noch ungern. Sie kennen die Standorte aller öffentlich zugänglichen Toiletten in ihrer Umgebung und werden ständig von Angst vor dem ungewollten Stuhlabgang begleitet.
Was wir für Sie tun
Untersuchung und Diagnose
Der erste Schritt, um aus dem Teufelskreis auszubrechen, ist das Ansprechen des Problems – zum Beispiel bei der Hausärztin, beim Gynökologen oder bei der Gastroenterologin. Ist dieser Schritt getan, folgt eine Zuweisung in die Proktologie oder die Gastroenterologie, wo die weiteren Abklärungen erfolgen. Meistens sind dies die Darmspiegelung, Schliessmuskel-Druckmessungen sowie Ultraschalluntersuchungen.
Behandlung
Zur Behandlung der Stuhlinkontinenz gehören immer eine Stuhlregulation zur Verhinderung von flüssigem Stuhlgang sowie eine Physiotherapie zur Stärkung und korrekten Steuerung der Schliessmuskulatur. Zusätzlich ist die Implantation eines Schrittmachers möglich, der die Funktion des Schliessmuskels erheblich verbessern kann. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt.