Nach dem Hebammenstudium in Winterthur sammelte sie bereits mehrere Jahre Erfahrung in ihrem Traumberuf. Seit April nun hält sie im Spital Männedorf die Fäden der Geburtsabteilung in der Hand. Weshalb sich Sophie Gilch für den Hebammenberuf entschieden hat und was sie Tag für Tag wieder daran fasziniert erfahren Sie im Interview.
Was begeistert Sie an diesem Beruf und weshalb haben Sie sich dazu entschieden?
Den wohl emotionalsten Moment mit einer Frau und deren Familie zu teilen und tagtäglich das Wunder des Lebens neu zu erfahren, machen für mich den Beruf der Hebamme so aussergewöhnlich schön. Bereits während meiner Mittelschulausbildung war mir klar, dass ich genau diesen wunderbaren, verantwortungsvollen Beruf erlernen möchte, denn mein Schlüsselerlebnis hatte ich als 13-jähriges Mädchen.
Mein Vater und seine Frau erwarteten meinen Halbbruder und kurz vor dem errechneten Geburtstermin war der Umzug von Zürich nach Berlin geplant. Der Umzugswagen fuhr um die Ecke, die Schlüssel waren abgegeben und prompt setzten die Wehen ein. Nach einer ungeplanten Geburt in Zürich statt in einem Geburtshaus in Berlin habe ich die ersten Tage miterleben dürfen. Freunde stellten ihre Wohnung fürs Wochenbett zur Verfügung. Fast täglich kam die nachbetreuende Hebamme vorbei, welche ich bei ihrer Arbeit fasziniert beobachtete.
Was sind die grössten Herausforderungen, die Sie dabei meistern müssen?
Kein Tag ist wie der andere, da jede Geburt ihren eigenen Verlauf nimmt. Als Hebamme muss ich stets wachsam sein, damit ich kritische Situationen bereits bei ihrer Entstehung erkenne und die richtigen Massnahmen einleiten kann. Wenn es dennoch zu hektischen Situationen kommt, ist es wichtig, den Überblick zu behalten und objektiv zu agieren. Es gibt aber auch emotionale Herausforderungen wie die Betreuung einer stillen Geburt.
Was war bislang Ihr schönstes Erlebnis als Hebamme?
Für mich ist der schönste Moment am Hebammensein dieser eine magische Augenblick, wenn das Kind das Licht der Welt erblickt und die Eltern zum ersten Mal ihr Baby in den Armen halten.
Wieso haben Sie sich für das Spital Männedorf entschieden?
Das Spital Männedorf pflegt sowohl unter den Hebammen als auch bei den Familien einen hervorragenden Ruf. Persönlich schätze ich den äusserst familiären, respektvollen und kollegialen Umgang, welchen ich bereits bei meinem ersten Telefonat mit der Pflegedienstleitung erfahren durfte. Die anschliessenden persönlichen Gespräche bestätigten mir meinen positiven ersten Eindruck und ich war mir sicher, dass ich ein Teil der Spital Männedorf-Familie werden wollte.
Was machen Sie als Team, damit sich Gebärende im Spital Männedorf geborgen und sicher fühlen?
Einerseits versuchen wir, den werdenden Eltern bereits vor der Geburt mit unseren Informationsabende die Philosophie der Geburtshilfe des Spitals Männedorf näher zu bringen. Andererseits bieten wir ein umfangreiches Kurswesen für werdende Eltern an, in welchem sie mit unserem Team und den Räumlichkeiten des Spitals vertraut werden. Hervorheben möchte ich besonders unser Hebammengespräch, in welchem eine Hebamme aus dem Team individuell auf die offenen Fragen, Wünsche und Ängste der werdenden Eltern eingeht. Während der Geburt profitiert die Gebärende mit ihrem Partner/ihrer Partnerin von unserer fachlichen und empathischen Kompetenz. Dies vermittelt ein Gefühl von Sicherheit, welches dank der äusserst kollegialen Zusammenarbeit zwischen unseren Hebammen und dem Ärzteteam verstärkt wird. Zusätzlich wirken sich die gemütlich eingerichteten Wochenbettzimmer mit direktem Blick auf den Zürichsee positiv auf das Wohlbefinden der frischgebackenen bzw. vergrösserten Familie aus.
Wie schalten Sie nach einem strengen Arbeitstag ab?
Nach einem herausfordernden Arbeitstag setze ich mich in den Zug und geniesse die Fahrt entlang des Zürichsees. Hierbei lasse ich das Erlebte nochmals Revue passieren und ordne meine Gedanken. Zuhause angekommen, lasse ich den Tag mit einer guten Tasse Tee und einem Buch ausklingen.
In diesem Sinne wünscht das Spital Männedorf allen Hebammen auf der Gebärabteilung und im Wochenbett einen schönen Internationalen Hebammentag und bedankt sich für deren wertvolle Arbeit.